
Krypto-Startups
Eine Forschungsreihe begleitet ein Krypto-Investment in sechs Phasen – von Motivation bis Krisenreaktion. Im Fokus stehen individuelle Entscheidungen, Biases und Projektbewertungen. Mit Tagebuch, Scorecard und praxisnahen Tools verbindet das Modell Theorie und Praxis für reflektiertes Investieren in einem volatilen Marktumfeld.
2/1/20232 min read


Zwischen Hype und Risiko: Wie eine Forschungsreihe Krypto-Investments neu denkt
Krypto-Startups polarisieren. Für die einen sind sie die Speerspitze der dezentralen Zukunft – für andere ein riskanter Spielplatz für Spekulation, Memes und Meinungsblasen. Doch was passiert eigentlich, wenn man ein Investment in ein solches Projekt nicht nur tätigt, sondern auch wissenschaftlich begleitet?
Eine neue Forschungsreihe liefert spannende Einblicke – und könnte den Blick auf Krypto-Investitionen verändern.
🔍 Der Ansatz: Investieren, beobachten, verstehen
Die Forschungsreihe mit dem Titel
„Begleitung eines Krypto-Investments unter Einbezug individueller Entscheidungsprozesse, Risikoempfinden und Projektbewertung“
verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz: Sie dokumentiert ein reales Investment in ein Krypto-Startup in sechs systematischen Phasen – von der Motivation über erste Reaktionen bis zur Reflexion von Krisen und Learnings.
Im Zentrum steht nicht der Markt oder die Technologie allein, sondern der Mensch:
Wie entscheiden wir eigentlich, wenn es volatil, neuartig und unübersichtlich wird?
🧠 Was beeinflusst unsere Entscheidungen?
Die Studie macht deutlich, wie vielschichtig Krypto-Investments heute sind:
· Behavioral Finance zeigt, dass Biases wie Overconfidence, Confirmation Bias und der Halo-Effekt im Kryptoumfeld besonders stark wirken.
· Technikakzeptanz-Modelle (z. B. UTAUT2) verdeutlichen, wie wichtig Vertrauen in die Technologie, Usability und subjektiver Nutzen sind.
· Narrative Economics beschreibt, wie Erzählungen über „Web3“, „Open Finance“ oder „digitaler Souveränität“ Investitionsverhalten emotional aufladen.
Aktuelle Studien belegen drei Hauptfaktoren für Investitionsbereitschaft:
1. Performance Expectancy & Trust – Vertrauen in Nutzen, Team und Technologie
2. Hedonic Motivation – Freude an Innovation, Design & Community
3. Price Value – subjektiv empfundene Kosten-Nutzen-Relation
📘 Der methodische Clou: Tagebuch trifft Scorecard
Die Forschung kombiniert qualitative Selbstbeobachtung mit strukturierter Bewertung:
· Bias-Tagebuch zur Erkennung kognitiver Verzerrungen
· Scorecard mit 10 Kriterien für die Bewertung von Krypto-Projekten
· Meta-Reflexion zur systematischen Auswertung aller Phasen
Dabei entsteht ein Format, das Praxisnähe und Theorietreue miteinander vereint – und konkrete Tools für Investor:innen bereithält: Checklisten, SWOT-Analysen und Entscheidungsmodelle.
📈 Die sechs Phasen: Vom Einstieg bis zur Krisenreaktion
Die Forschungsreihe folgt einem sechsstufigen Modell:
1. Einleitung & Zielsetzung – Motivation, Ziele, Projektauswahl
2. Konkreter Einstieg – Investitionszeitpunkt, Entscheidungsgrundlage
3. Emotionale Dynamik – Reaktion auf Kursbewegungen, Community-Feedback
4. Aktive Beteiligung – Nutzung von DAO, Staking, Governance
5. Krisenverhalten – Vertrauen, Exit-Strategien, Informationsverarbeitung
6. Rückblick & Prinzipien – Learnings, Bias-Erkenntnisse, persönliche Regeln
Jede Phase endet mit konkreten Erkenntnissen, die über das Einzelinvestment hinausweisen.
🚀 Warum das wichtig ist
In einem Markt, der durch hohe Dynamik, Unsicherheit und soziale Verstärkung geprägt ist, braucht es neue Formen der Auseinandersetzung. Diese Forschungsreihe zeigt:
👉 Investieren heißt heute auch: sich selbst beobachten.
👉 Wissenschaft kann helfen, Risiken klarer zu sehen – und Chancen besser zu nutzen.
👉 Reflexion ist kein Widerspruch zu Rendite – sondern ihr Fundament.
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